Selten habe ich meinen Garten mehr wertgeschätzt als in diesen Zeiten und ich bin glücklich ihn zu haben. In vielen Bereichen geht es im Moment drunter und drüber, andere erleben einen Stillstand. Die Natur kennt diese Veränderung nicht, und somit mache auch ich als Kleingärtnerin einfach weiter. Und vielleicht ergibt sich auch mehr Zeit und Muße für oft verschobene Projekte……
Die erste, im April gelegte Saat geht auf. Während der Keimung ist gleichmäßige Feuchtigkeit wichtig, also muss im Moment bei der Trockenheit immer wieder gegossen werden. Sind die kleinen Pflänzchen da, kann man ruhig etwas sparsam mit dem Wasser sein, denn nur so bilden sich Wurzeln, die auch in tiefere Bereiche kommen. Hält man regelmäßig feucht, wurzeln die Pflanzen nur flach, sobald es heiß und trocken wird machen sie dann schlapp. Weniger ist also mehr.
Im Mai können auch die vorgezogenen Pflanzen aus dem Schutz der Wohnung oder des Gewächshauses raus. Es wird wohl keinen Frost mehr geben, trotz kalter Nächte. Im April ist mir der Frost noch in einige Pflanzen, wie z.B. meine Hortensie gejagt. Die oberen Blütenansätze sind kaputt gefroren, deshalb wird es wohl eine Blüte in diesem Jahr nicht geben. Da hilft nur der Schnitt „hinab bis ins Grün“, also abgestorbene, trockene Stängel rausschneiden.
Tomate, Zucchini, Gurke, Aubergine, Melone und Paprika warten nun darauf ins Freie zu kommen. Auch Bohnen können gelegt werden. Mit ihnen stehe ich etwas auf Kriegsfuß, da sie bei mir immer schlecht keimen, oder von Taube und Kaninchen gefuttert werden. Das Vorziehen in der Saatschale hat sich daher bei mir etabliert. Sind die Bohnen gut gekeimt und aus dem Gröbsten heraus, kommen sie raus auf den Acker.
Kommen Sie gut durch diese Zeit, bleiben Sie gesund, Gut Grün und immer beide Hände in der Erde wünscht
Sabine Hüwel
Gartenfachberatung